Zusammen Grenzen überwinden – Rückblick auf das Trainingscamp
Freitag, sechs Uhr dreißig: Noch ist es dunkel, die Taschen sind schwer und der Platz im Bus ist knapp, doch man sieht nur strahlende Gesichter. Allen ist klar – es ist Zeit fürs Camp. Gemeinsam fahren die Leonberg Alligators nach Piesendorf, Österreich. Sechs Stunden Fahrt vergehen wie im Flug. Gerade noch am heimischen Platz und schon über die Grenze. Kaum am Hotel angekommen, geht es schon los mit suchenden Blicken. Wo ist der Platz? Die Zimmer sind schnell bezogen und die Mannschaft treibt es raus. Auf dem Platz angekommen begrüßt die Gators ein gigantisches Bergpanorama und die erste Trainingseinheit beginnt. Trotz der langen Fahrt steht eine Sache eindeutig im Vordergrund – Fokus. Die ganze Mannschaft weiß, wir sind hier zum Football spielen. Für die zweite Mannschaft läuft die Season schon, die erste startet kommenden Samstag mit einem Spiel gegen Holzgerlingen. Trotz sengender Hitze verfliegt die Trainingseinheit. Zurück zur Unterkunft, Essen und ab vor den Beamer – jetzt ist Tape Session. Unter Anleitung der Coaches werden Plays analysiert, Routen angepasst und Schwachpunkte identifiziert. Als krönenden Abschluss leitete Headcoach Fabian Hoyer eine umfassende Team Activity an.
Tag zwei, die Gators treffen sich beim Frühstück. Die ersten Gelenke schmerzen, die ersten Muskeln zwicken, doch eine Frage drängt sich allen auf – wie geht’s heute weiter? Mit einem frischen Kopf geht es zuerst wieder zur Tape-Session, gefolgt vom dritten Trainingsblock des Camps. Dieser endet wie alle Trainingseinheiten mit einem Scrimmage. Zurück zum Hotel, duschen, essen und weiter geht’s – die Gators gehen auf Wanderschaft. Nach 25 Minuten Fußweg, kommen sie am Ziel an. Im Rücken den Waldrand und vor ihnen die Berge; die zweite Team Activity beginnt. Geschichten werden erzählt, Persönliches wird ausgetauscht und ehe man sich es versieht, geht es schon zurück zum Hotel, denn alle hören es, der Platz ruft. Angekommen, startet die Trainingseinheit erst mit separaten, dann mit gemeinsamen Drills zwischen Offense und Defense. Direkt gefolgt von einer intensiven Special-Teams-Einheit. 2 Stunden später sieht man sonnenverbrannte, erschöpfte, doch glückliche Gesichter. Ein weiterer Tag Camp ist geschafft, es wurde viel mitgenommen und jetzt ist Zeit fürs Abendessen.
„So Jungs, fürs Camp hatten wir einen klaren Plan. Wir spielen vier Quarter, fünf Trainingseinheiten. Das heißt jetzt ist Overtime.“ Mit diesen Sätzen leitet Hoyer die letzte Trainingseinheit ein. Nach der morgendlichen Tape-Session wird zurück auf die bisherige Saisonvorbereitung geblickt. Nicht nur das Sportliche steht im Vordergrund, mehr noch der Blick nach innen. Push the limit, das Seasonmotto, was heißt das für uns? Es heißt alles geben und noch eine Schippe drauflegen. Alle sind erschöpft, alle haben Sonnenbrand und alle stehen geschlossen auf dem Platz. Nach zwei Stunden endet die letzte Trainingseinheit. Ein letztes Mal zur Unterkunft, Mittagessen, packen und bald sitzt man wieder im Bus Richtung Leonberg. Mit der Ankunft am Lewa Sportpark ist das Camp offiziell vorbei.
„Wir sind kein Traditionsverein und werden das auch nie sein.“, so Jan Bartosch. „Wir sollen uns nicht hinter alten Geschichten verstecken. Jedes Jahr, jede Season schreiben wir neue. Es ist okay sich zu verändern und es ist natürlich, dass der Verein sich entwickelt.“ Es wird genickt, Blicke werden ausgetauscht und alten Hasen als auch Neuzugängen wird klar, Wandel ist nichts Schlechtes. Denn das Camp hat wieder mal gezeigt, was die Leonberg Alligators ausmacht. Es ist nicht nur ihre Geschichte, ihr Platz oder ihr Jersey, sondern: Family leben.
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